Infos zur Verwendung und Materialvorgabe für die RTW und NEF
+++ "WaterJel"-Geltücher umstritten +++ Verwendung nur noch bei Grad-1-Verbrennungen, nicht mehr bei höhergradigen Verbrennungen +++ Versorgung von Brandwunden mit (Brandwunden)-Verbandtüchern +++ Materialvorgabe für die RTW/NEF +++
Die Behandlungsstrategien für Verbrennungen/Verbrühungen haben sich in den letzten Jahren geändert:
- WaterJel® ist umstritten und soll nach mehrheitlicher Meinung bei höhergradigen Verbrennungen/Verbrühungen nicht mehr verwendet werden. Bemängelt wird bei WaterJel®, dass seine Anwendung trotz anderslautender Werbeinformation zur Auskühlung der PatientInnen führt und dass das Gel in den Wunden zurückbleibt, wo es nur schwer wieder entfernt werden kann.
- In den Leitlinien „thermische und chemische Verletzungen“ der deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin wird empfohlen, Verbrennungen/Verbrühungen steril und trocken abzudecken. Das kann
und sollte bei großflächigen Verbrennungen/Verbrühungen mit Verbandtüchern bzw. unbeschichteten Brandwundenverbandtüchern erfolgen. Eine Befeuchtung der Tücher ist ebenfalls kritisch zu sehen, da
diese Maßnahme zur weiteren Auskühlung der PatientInnen führen kann.
Da Verbrennungen/Verbrühungen durchaus großflächige Ausmaße haben können, sind ab sofort auf jedem Rettungsmittel im Kreis (RTW und NEF) (Brandwunden)Verbandtücher steril nach DIN 13152
vorzuhalten, und zwar in folgenden Stückzahlen:
40 cm x 60 cm: 2 Stück,
60 cm x 80 cm: 2 Stück und
80 cm x 120 cm: 2 Stück.
WaterJel® kann weiter verwendet werden, aber nur bei erstgradigen Verbrennungen/Verbrühungen. Hier kann es durchaus gute schmerzlindernde Wirkung haben. Bei höhergradigen
Verbrennungen/Verbrühungen ist es jedoch, auch bei nur geringer Ausbreitung, kontraindiziert.
Quelle: E-Mail der ÄLRD an die Wachenleiter und Notärzte vom 11.12.2014